Renault will neues Auto bauen
Der Schock sitzt tief bei Renault. Beim ersten Rennen zur Formel-1-WM in Australien war das Weltmeisterteam von Flavio Briatore nicht mehr wieder zu erkennen. Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW waren deutlich schneller, nur mit Mühe konnte der Italiener Giancarlo Fisichella als Fünfter Williams-Jungstar Nico Rosberg noch hinter sich lassen.
Flavio Briatore reagiert deshalb schon nach dem ersten Rennen und gab den Technikern die Anweisung, ein neues Auto zu bauen, das schon unter dem Namen R27B beim Auftakt zur Europa-Saison in Barcelona am 13. Mai zum Einsatz kommen soll.
Der Grund: Renault hat sich mit dem Konzept des R27 offenbar vertan. Das Auto hat einen zu kurzen Radstand. Hintergrund: Sieger Ferrari hat mit 3,295 Meter den weitesten Abstand zwischen Vorder –und Hinterräder gelegt, Renaults Abstand der Räder ist acht Zentimeter kürzer.
Die Folge: Der Renault hat andere Fahreigenschaften als Ferrari, harmoniert nicht mit den Bridgestone-Reifen. Die kommen nicht richtig auf die erforderlichen 90 Grad Betriebstemperatur, entwickeln nicht genügend Haftung und verschleißen zu schnell.
Briatore: „Wir sind weiter von der Spitze als gedacht. Wir wissen aber, warum wir hinten sind. Wir haben ein Problem, denn als wir zum ersten Mal die Bridgestones auf unser 2006er-Auto montierten, war McLaren sofort schneller als wir. Unser Auto war mit den Michelins so gut ausbalanciert, dass wir mehr als alle anderen verloren haben.“
Das Auto mit verlängertem Radstand nach Ferrari-Vorbild soll das Problem lösen und Renault zurück auf die Siegerstrasse führen. Renault-Motorsport-Präsident Alain Dassas bestätigt: „Wir wussten, dass wir in diesem Jahr eher die Rolle des Außenseiters und nicht die des Favoriten einnehmen würden. Wir werden den verlorenen Boden gutmachen und in den Bereichen Motor, Chassis und Fahrer Verbesserungen erzielen. Die Entwicklungsprogramme wurden bereits gestartet.“ Flavio Briatore kündigt an: „Die Lichter in der Fabrik werden so schnell nicht mehr ausgehen.“
Ca sent pas bon